Am 15.04.2016 fand in der Mensa unseres Schulzentrums eine Veranstaltung der Arbeitsgruppe gegen Nazis (AgN) zum Thema „junge Flüchtlinge“ statt.
Anwesend waren neben zahlreichen Besuchern, der Presse und der „AgN“ auch sieben Immigranten, von denen zwei aus Afghanistan, fünf aus Syrien und ein gebürtiger Iraner, welcher aber in Afghanistan lebte, kamen. Sie erzählten von ihrer Flucht nach Deutschland: wie sie über Länder wie die Türkei, dem Iran, dem Irak, Mazedonien, Serbien, Kroatien, Italien, Schweiz, Österreich etc. nach Deutschland kamen.
Für die Flucht wurden ihnen große und gute Boote versprochen, letztendlich mussten sie in überfüllten und defekten Booten die Flucht wagen, für die sie viel Geld bezahlten. Schockierend war auch, dass sie mit ansehen mussten, wie viele Mitflüchtlinge das Ganze nicht überlebten; zudem kam die ständige Angst um die Verwandtschaft, die sich mit auf den Booten befand oder im Kriegsgebiet zurückbleiben musste.
Viele der Immigranten kamen als Minderjährige und alleine nach Deutschland. Sie berichteten auch, dass sie nicht wegen des Geldes oder sonstigen Vergünstigungen nach Deutschland geflüchtet waren, sondern, dass es ihr Wunsch war weiter zu leben. Zum Beispiel ging es den anwesenden Syrern vor dem Bürgerkrieg verhältnismäßig gut. Sie sind vor Terror und Krieg geflohen. Einer der Flüchtlinge erzählte, dass seine Mutter als Krankenschwester gearbeitet hat, sie sich aber weigerte der Armee des Diktators zu dienen und ihr mit der Hinrichtung ihrer Familie gedroht wurde. Als sie es endlich geschafft hatten, nach Europa zu fliehen, erwartete sie hier Polizeigewalt und rechte Übergriffe.
Es sind aber nicht nur Leute vor der Armee geflohen, sondern auch vor Terrormilizen, wie der Taliban und dem IS. Hier wurden sie in ein Flüchtlingsheim in Bad Meinberg einquartiert, sie lernten sich untereinander kennen, lernen die deutsche Sprache und gehen hier zur Schule. Anpassungsschwierigkeiten mit der deutschen Kultur gab es nur wenig.
Jetzt ergibt sich für einige, die volljährig sind oder werden noch das Problem mit einer neuen Unterkunft.
Wer Wohnraum zur Verfügung stellen kann oder jemanden kennt, melde sich bitte beim Sozialdienst. Ansprechpartner ist hier Herr Borlau. Weitere Informationen erhält man auch unter www.AgN.de oder auch www.ankommen-hornbadmeinberg.de.
Bericht von Fynn Steinmeier (Klasse 7c)